Für die Behandlung eines Hämorrhoidalleidens werden vier verschiedene Stadien der Erkrankung unterschieden, wobei der 1. Schweregrad die mildeste und häufigste Form des Hämorrhoidalleidens darstellt, der 4. Grad die schwerste.
Hämorrhoiden des 1. Grades sind äußerlich nicht sichtbar. Sie sind zwar bereits vergrößert, liegen noch im Gefäßpolster zwischen innerem und äußerem Schließmuskel eingebettet. Weil sie jedoch leicht vergrößert sind, kann es bereits in diesem frühen Stadium zu hellroten Blutungen kommen, die auf dem Stuhl oder dem Toilettenpapier sichtbar sind. Betroffene zeigen meist keine weiteren Beschwerden. Das Hämorrhoidalleiden des 1. Grades lässt sich nur anhand einer Proktoskopie erkennen.
Ein Hämorrhoidalleiden des 2. Grades macht sich meist direkt beim Stuhlgang bemerkbar. Beim Stuhlgang stülpen sich die Hämorrhoiden kurz aus dem After hinaus. Dasselbe passiert bei starkem Pressen. Lässt der Druck nach oder ist der Enddarm entleert, ziehen sich die Hämorrhoiden von selbst zurück und sind nicht mehr sichtbar.
Hämorrhoiden des 3. Grades ziehen sich nicht mehr von selbst zurück, sondern verbleiben auch nach dem Stuhlgang bzw. starkem Pressen außerhalb des Afters. Dabei kann nur einer der drei kleinen Schwellkörper außen verbleiben, aber auch zwei oder alle drei. In diesem Stadium lassen sich die Hämorrhoiden manuell in den Analkanal zurückschieben.
Bei der schwersten Form des Hämorrhoidalleidens sind die Hämorrhoiden äußerlich sichtbar am After. Sie lassen sich nun nicht mehr zurückschieben und ragen vollständig aus der Afteröffnung heraus. In diesem Stadium sind die Hämorrhoiden aus ihrer eigentlichen Position herabgesunken. Sie sind nun als Fremdkörper spürbar, was für Betroffene einen hohen Leidensdruck darstellt.
Sabrina Mandel