Eine gesunde und ausgewogene Ernährungsform begünstigt einen regelmäßigen Stuhlgang. Wie oft es zur Darmentleerung kommt, ist individuell sehr unterschiedlich: Zweimal täglich bis zweimal wöchentlich gelten als normal und unbedenklich.
Bei der Nahrungsaufnahme werden feste Bestandteile im Mund zerkaut und gelangen mit Speichel durch die Speiseröhre in den Magen. Im Magen beginnt der erste Schritt der Verdauung: Das Enzym Pepsin spaltet die enthaltenen Eiweiße (Proteine) aus der Nahrung, während Fette und Kohlenhydrate nahezu unangetastet in Richtung Dünndarm weitergeschoben werden.
Im Dünndarm angekommen, wird der Nahrungsbrei durch den fünf bis sechs Meter langen Dünndarm vorbei an kleinen Erhebungen, den sogenannten Zoten, transportiert. Hier werden Nährstoffe in Lymphe und Blut abgegeben und etwa 80 Prozent des Wassers entzogen, bevor der Nahrungsbrei in den Dickdarm gelangt. Der Dickdarm läuft im Bauchraum einmal um den Dünndarm herum und hat eine Länge von etwa einem Meter. Der Rest des Nahrungsbreis gelangt nach seinem Weg durch den Dickdarm in den Mastdarm, an den sich der Analkanal anschließt. Im Dickdarm wird das restliche Wasser aus dem Speisebrei entzogen.
Am Ende des Dickdarms befindet sich der Mastdarm, der als Speicherort dient. In ihm sammeln sich die Reste des Nahrungsbreis, bis sie schließlich ausgeschieden werden. Der Mastdarm mündet in den Analkanal, der etwa drei bis vier Zentimeter lang ist.
Am Ende des Kanalkanals befinden sich Schließmuskeln. Die inneren Schließmuskeln bleiben angespannt, bis der Stuhlgang erfolgen soll. Die äußeren Schließmuskeln können vom Gehirn angesprochen und bei der Darmentleerung bewusst entspannt werden. Am Ende des Analkanals umschließen Gefäßpolster mit schwammartigen Wölbungen ringförmig den Kanalausgang – die Hämorrhoiden. Sie dienen sozusagen der Feinjustierung des Ausgangs und sorgen dafür, dass Gase und Kot so lange im Inneren des Analkanals bleiben, bis der Stuhlgang bewusst erfolgen soll. Ohne sie würden Gase und Kot unkontrolliert nach außen gelangen.
Die Hämorrhoiden befinden sich als ringförmiges Gefäßpolster zwischen Mastdarm und Analkanal. Sie können an- und abschwellen. Solange kein Stuhlgang erfolgen soll, sind sie mit Blut gefüllt. Vor der Darmentleerung entweicht das Blut, sodass der Kot passieren kann.
Sabrina Mandel